foto salinia stroux |
Hier ein Bericht der letze Tage:
Am 10.2.2011, war der 17. Tag des Hungerstreiks der 300 Migranten in Athen und Thessaloniki.
Ein großer Teil der Migranten kam vor 18 Tagen aus Kreta mit der Fähre nach Athen, um dort den Hungerstreik zu beginnen. Riesige Transparente hingen an der Fähre und machten die Forderungen des Hungerstreiks bekannt.
http://www.youtube.com/watch?v=8-E4tZhtXJc&feature=related
Die Migranten wurden im Hafen von Piräus von Solidaritätsgruppen in Empfang genommen, um dann gemeinsam in ein leerstehendes Unigebäude im Zentrum von Athen zu ziehen. Ein Gebäude der Universität wurde u.a. deshalb gewählt, weil seit dem gewaltsamen Eindringen von Soldaten ins besetzte Politechnikum am Ende der Militärjunta das sogenannte Universitätsasyl gilt, was der Polizei verbietet, die Gebäude zu betreten.
Kaum hatte der Hungerstreik begonnen, begann eine große Hetze von den politischen Parteien Hand in Hand mit den Mainstream-Medien gegen den Streik. Teil der Hetze seitens der Regierung, war eine Anklage gegen den Prokuristen der Reederei, mit dem die Hungerstreikenden gekommen waren, deren Agenten und den Kapitän, wegen der großen Straftat des Transports von Illegalisierten. Dazu muss man wissen, dass die ANEK-Reederei seit Jahren Abschiebetransporte für die griechische Regierung vornimmt. Ein paar Tage später hatten 2.080 Menschen sich öffentlich dazu bekannt, dass sie Flüchtlinge unterstützen.
Resultat der Hetze war, dass die Hungerstreikenden nach wenigen Tagen das Unigebäude verlassen mussten, um zu verhindern, dass die Polizei gewaltsam in das Gebäude eindrang. „Wir sind mit der Pistole am Kopf dort hinausgegangen“, sagte einer der Aktivisten später auf einer Pressekonferenz. Über Nacht musste eine Ersatzunterkunft für mehr als 100 Hungerstreikende gefunden werden. Nach mehrstündigen Verhandlungen mit der Polizei und dem Besitzer einer in der Nähe befindlichen leerstehenden Villa wurden die Streikenden mitten in der Nacht mit einer Solidaritätsdemo dorthin begleitet. Weil nur der erste Stock und der Keller benutzen werden dürfen, zelten die Mehrheit der Hungerstreikenden im Hof. Durch tagelangen starken Regen war die Situation zunächst äußert prekär. Erst eine Wetterbesserung am 5.2. schaffte etwas Erleichterung.
Die Hungerstreikenden werden Tag und Nacht von Solidaritätsgruppen unterstützt, geschützt und solidarisch begleitet. Da die Hungerstreikenden großen Wert darauf legen, ihre Autonomie zu behalten, werden die Entscheidungen in unterschiedlichen Plenas getroffen, die sich aber austauschen. Die Atmosphäre ist von Entschlossenheit und Respekt geprägt. Viele Menschen unterstützen die Streikenden durch praktische Mithilfe oder durch ihren Besuch.
fotos marily stroux |
Am 8.2.2011 erklärten sich auf einer Pressekonferenz viele MigrantInnen-Organisation aus Athen und Griechenland solidarisch mit den Streikenden und ihren Zielen. Die Hungerstreikenden kündigten an diesem Tag an, nun auch mit dem Teetrinken aufzuhören.
Am 9.2.2011 fand auf einem Platz gegenüber ein mehrstündiges Konzert mit vielen griechischen Musikern statt. Neben ihren Liedern waren Beiträge der Flüchtlinge und Solidaritäsbekundungen zu hören, u.a. von Konstanina Kouneva.
Vertreter der Afghanische Hungerstreikenden beim soli-konzert |
xaroulis |
Fivos Delivorias |
Für den 11.2. und den 12.2. sind zwei große Demos in Athen geplant.
mehr fotos und Text in english:
http://w2eu.net/2011/02/14/the-hunger-strike-at-day-21/
der blog vom hs aus Griechenland auch in mehrere sprachen:
http://hungerstrike300.espivblogs.net
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